Sornzig-Ablaß. Bauverzug beim Gleisbau
an der Bahnstrecke zwischen Nebitzschen und Glossen. Jetzt gibt es sogar Befürchtungen,
dass das Vorhaben nicht rechtzeitig bis zum Beginn der Landesgartenschau fertig
gestellt werden könnte. Der Rückstand beträgt vier Wochen, offenbart Lutz
Steinert. Schuld ist das Wetter. Erst kam der Frost und dann der Schnee. Für
den Projektleiter steht trotzdem der 7. April als Termin für den Abschluss des
Bauvorhabens.
„Seit Mittwoch gehen die Bauarbeiten
weiter. Wir haben uns vorgenommen, den Termin zu schaffen“, erklärte Steinert
auf Anfrage der Oschatzer Allgemeinen. Derzeit werde der Bahnübergang Schleben
realisiert. Die Bauleute nutzen die Ferien, da andernfalls der Schulbus die
Umleitungsstrecke fahren müsste. Zugleich gehen die Arbeiten am Bahnhof Glossen
weiter. „Wichtig ist, dass das Wetter mithält. Unwetter mit viel Wasser oder
Frost würden uns zurückwerfen“, so der Projektleiter. Doch nicht nur die
Mitarbeiter der Firma Schreber-Bau aus Belgern klotzen tüchtig ran. Die
Mitglieder des Fördervereins „Wilder Robert“ wollen ebenfalls tatkräftig
helfen. „Wir wollen die Tiefenentwässerung am Bahnhof Glossen verlegen und
die Signalisierung der Strecke übernehmen“, klärt Steinert auf, der zugleich
aktives Vereinsmitglied ist. Auch die Bahnsteige am Bahnhof in Glossen einschließlich
der Wege sollen in Eigeninitiative errichtet werden. Hilfe gibt es selbst vom örtlichen
Feldbahnverein, deren Mitglieder sich vorgenommen haben, das Abstellgleis und
die Laderampe zu bauen.
Volkmar Winkler, Bürgermeister der Gemeinde Sornzig-Ablaß, weist Gerüchte zurück,
die Strecke würde nicht rechtzeitig fertig werden. „Klar besteht die Gefahr.
Es ist normal, dass bei den bisherigen Witterungsverhältnissen nicht gebaut
werden konnte. Die vier Wochen Zeitverzug sind aber wieder aufzuholen und ich
gehe davon aus, dass der Einweihungstermin realisiert werden kann“, zeigt sich
Winkler optimistisch.
Die Baukosten für den Streckenabschnitt belaufen sich auf insgesamt 333 000
Euro. Davon fließen 300 000 Euro aus Fördermitteln des europäischen Programms
Leader-Plus. Weitere 165 000 Euro sind für den Ausbau des Museumsbahnhofes
geplant. Dieses Vorhaben fördert allerdings das Amt für Ländliche Entwicklung
in Wurzen. Die alte Übergangsstelle zwischen Feldbahn und der Kleinbahn soll
als Schauanlage hergerichtet werden. Die Vereinsfreunde wollen den Fahrgästen
später die alten Transport- und Verlademöglichkeiten demonstrieren.
Heinz Großnick
STANDPUNKT
Zeit aufholen
Von HEINZ GROßNICK
Jetzt muss Dampf gemacht werden, damit der
Gleisbau auf dem Streckenabschnitt der Döllnitzbahn zwischen Glossen und
Nebitzschen rechtzeitig fertig gestellt wird. Immerhin sind vier Wochen
Zeitverzug aufzuholen. Spätestens zu Beginn der Landesgartenschau müssen die Züge
ungehindert rollen können. Andernfalls ist eine Kettenreaktion zu befürchten,
die nicht nur die Döllnitzbahn, sondern die gesamte Region treffen könnte.
Schließlich sollen die Besucher nicht nur Oschatz kennen lernen. So wie sich
der Förderverein „Wilder Robert“ engagiert, gibt es etliche Akteure, die
sich in die Landesgartenschau einbringen und zur Vielfalt beitragen wollen. Ohne
fertige Gleise könnten die Mitglieder des Vereins Feldbahnschauanlage Glossen
vergeblich auf Fahrgäste warten und verirren sich wahrscheinlich auch keine
Leute in das Feldbahnmuseum. Die touristische Entwicklung bliebe damit auf der
Strecke.