Oschatz/Mügeln.
Die Sitzung des Aufsichtsrates der Deutschen Regionaleisenbahn GmbH (DRE) am Sonnabend
brachte keine neuen Erkenntnisse über die Zukunft der Döllnitzbahn. Deren ehemaliger
Geschäftsführer Gerhard Curth erklärte gegenüber der OAZ: "Man hat sich in der Sitzung
entschieden, den Gerichten nicht vorzugreifen. Erst wenn über die Insolvenz von Amts-
beziehungsweise Landgericht entschieden ist, soll es konkreter werden. Das ist nicht vor heute oder
morgen zu erwarten", so Curth.
Unterdessen reagierte die Deutsche Regionaleisenbahn GmbH auf den OAZ-Beitrag vom Sonnabend, in
dem sich auch Oberbürgermeister Andreas Kretschmar zur Sache äußerte. "Die Aufgabenstellung
für ein Betriebskonzept sah vor, mit einem deutlich verringerten Umfang an jährlichen
Zugkilometern, ein schwerpunktmäßig touristisches Fahrkonzept aufzubauen", fasste der
kaufmännische Geschäftsführer Georg Radke zusammen. Genau das habe die Döllnitzbahn getan
und hierzu das Kemmlitzer Planungsbüro plan.net beauftragt. Auf insgesamt fast 200 Seiten sei
in aufwändiger Detailarbeit ein "modular aufgebautes Konzept" vorgelegt worden, das die
Integration der Bahn in touristische Themenkomplexe vorsieht. Radke: "Die Behauptung des Herrn
Kretschmar, Herr Curth habe klipp und klar gesagt, dass er kein Betriebskonzept aufstellen
werde, ist frei erfunden."
Zur angeblichen Insolvenz der Döllnitzbahn GmbH schreibt Radke: "Ausweislich des
vorläufigen Jahresabschlusses 2004 weist die GmbH ein ausreichendes Eigenkapital auf und
konnte auch ihren Zahlungsverpflichtungen nachkommen. Allerdings gibt das jüngste Agieren seitens
des Gesellschafters Zweckverband Döllnitzbahn und auch des ZVNL, das anscheinend der GmbH zum
Nachteil reicht, großen Anlass zur Besorgnis. Die DRE prüft derzeit, ob hier nicht Verstöße
gegen gesetzliche Regelungen, insbesondere auch dem Insolvenzrecht, vorliegen.
TL