Beitrag aus der Oschatzer Allgemeinen Zeitung vom 28. Februar 2005

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Neubau der Döllnitzmauer nicht erforderlich

Oschatz. Gerhard J. Curth fällt ein Stein vom Herzen. "Wir müssen keine neue Mauer an der Döllnitz bauen", informiert der Geschäftsführer der Döllnitzbahn GmbH die Oschatzer Allgemeine. Zu diesem Ergebnis ist laut Curth ein vereidigter Sachverständiger gekommen, der die Mauer im Auftrag der Döllnitzbahngesellschaft untersucht hat. Nach Einschätzung des Experten reicht es aus, wenn die Mauer verankert wird. Grund: Das Bauwerk ist nicht in sich brüchig, sondern hat sich insgesamt verschoben.
"Die Verankerung geht schneller und wird billiger als ein Neubau", schätzt Curth ein. Zu den genauen Kosten konnte er zum jetzigen Zeitpunkt noch nichts sagen. Unklar ist, wer die Baumaßnahmen an der Mauer bezahlt. "Die Schuldfrage ist immer noch ungeklärt", so der Bahnchef. Er wartet täglich auf die Entscheidung eines gerichtlich bestellten Sachverständigen. Der soll feststellen, ob eine Baufirma im Auftrag der Landestalsperrenverwaltung bei der Sedimentberäumung im Flussbett der Döllnitz die Mauer beschädigt hat oder ob die Döllnitzbahn für den Schaden aufkommen muss. Der Streitwert beläuft sich in dieser Sache auf 1,2 Millionen Euro.
Ausgelöst wurde der Streit, als ein Lokführer am 10. November des Vorjahres bemerkte, dass sich die Döllnitzmauer gefährlich gesenkt hatte. Seit diesem Tag ruht der Verkehr im Abschnitt zwischen dem Süd- und dem Hauptbahnhof. Im Schienenersatzverkehr befördern hier Busse seitdem die Fahrgäste.

Frank Hörügel