Beitrag aus der Oschatzer Allgemeinen Zeitung vom 23. November 2004

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Südbahnhof bleibt vorerst Endstation

Signal für Kleinbahn weiter auf Rot

Oschatz. Ein endgültiges Gutachten zu den Gleisschäden bei der Döllnitzbahn wird erst zum Monatsende vorliegen. Das sagte gestern Bahnbetriebsleiter Andreas Franzke auf OAZ-Anfrage. Bei einem Treffen von Vertretern der Döllnitzbahn und des Oschatzer lngenieurbüros, von dem das Gutachten erstellt wird, sei "noch keine endgültige Klärung möglich gewesen", so Franzke. Es deute aber Einiges darauf hin, "dass die Arbeiten in der Döllnitz nicht fachgerecht ausgeführt wurden", schätzt der Betriebsleiter ein. Sobald das Gutachten vorliegt, wollen sich die Döllnitzbahner mit der Stadtverwaltung Oschatz, dem Landratsamt Torgau-Oschatz, dem Straßenbauamt Döbeln-Torgau und der Flussmeisterei an einen Tisch setzen und über Gegenmaßnahmen reden. Franzke: "Wir gehen davon aus, dass die Stützmauer neu gebaut werden muss."
Zum jetzigen Zeitpunkt ist nicht absehbar, wann die Kleinbahn den Verkehr zwischen dem Südbahnhof und dem Hauptbahnhof in Oschatz wieder aufnehmen kann. Vorerst bleibt das Signal auf Rot. Jetzt übernehmen Busse im Schienenersatzverkehr die Beförderung der Bahnreisenden auf diesem Streckenabschnitt. "Wir haben deshalb Mindereinnahmen, weil es für den Schienenersatzverkehr geringere Zuschüsse vom Land als für den Bahnbetrieb gibt", klagt Franzke. Außerdem befürchtet er einen Rückgang der Fahrgastzahlen durch die Einschränkungen im Bahnverkehr.
Der Streckenabschnitt musste am 10. November gesperrt werden, als ein Lokführer Risse neben dem Gleisbett an der Döllnitz entdeckte. Die Stützmauer ist in diesem Bereich wahrscheinlich einsturzgefährdet.

Frank Hörügel