Beitrag aus der Oschatzer Allgemeinen Zeitung vom 11. Juni 2003


Bahnhofsgebäude Oschatz an Wiesbadener Firma verkauft

Oschatz. Die Deutsche Bahn AG hat das Empfangsgebäude (Foto) auf dem Oschatzer Bahnhof an das Immobilienunternehmen First Rail Property in Wiesbaden verkauft. Der Bahnhof Oschatz gehört zu einem Paket von deutschlandweit 1000 kleineren Stationen, die First Rail übernommen hat. Seite 11

 

Künftige Nutzung durch First Rail Property unklar:

Bahnhofsgebäude gehört jetzt Firma aus Wiesbaden

Oschatz. Das Empfangsgebäude des Bahnhofes Oschatz gehört jetzt dem Immobilienunternehmen First Rail Property GmbH Wiesbaden. Die Deutsche Bahn AG hat das Empfangsgebäude in einem Paket an First Rail verkauft, das bundesweit 1000 solcher Immobilien umfasst. Wie die Wiesbadener das Empfangsgebäude in Oschatz vermarkten wollen, steht noch nicht fest.

"Oschatz ist bereits von der Gesellschaft übernommen worden", bestätigte Helga Kuhne vom Dresdener Regionalbüro der Bahn AG . Zum Kaufpreis gibt es keine genauen Angaben. Reich wird die Bahn aber durch den Verkauf dieser Empfangsgebäude nicht. Denn das Verkaufspaket beinhaltet ausschließlich Problemstationen, in die mangels Verkehrsbedeutung oft schon jahrzehntelang nicht mehr investiert wurde.
Im Vorfeld des Verkaufes wurde laut Bahnsprecherin Kuhne bei der Stadt Oschatz und den jetzigen Mietern abgeklopft, ob Interesse an der Immobilie besteht. "Das Vorverkaufsrecht für das Gebäude ist jedoch weder von der Stadt noch von den Mietern trotz mehrfacher Anfrage in Anspruch genommen worden", informiert sie.
Falls die Wiesbadener das Empfangsgebäude in Oschatz nicht selbst vermarkten können oder wollen, würde Rechtsanwalt Albert Pfeilsticker in die Bresche springen. Der Oschatzer bekundet schon seit mehreren Jahren Kaufinteresse, kam aber bei der Bahn AG nicht zum Zug. "Bei einem ganz günstigen Kaufpreis hätte ich schon Interesse", bestätigte er gestern auf OAZ-Anfrage. Dass er sich damit auf ein finanzielles Abenteuer einlassen würde, ist Pfeilsticker bewusst. Denn mehr als fünf Euro Miete pro Quadratmeter könnten für eventuelle Ladenflächen im Bahnhofsgebäude nicht erzielt werden. "Und die Renovierung des Gebäudes wird bestimmt so teuer wie ein Neubau", mutmaßt der Oschatzer.

Frank Hörügel

 

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