Beitrag aus der Oschatzer Allgemeinen Zeitung vom 19.09.2002


Öffentliche Diskussionsrunde zur Zukunft der Döllnitzbahn:

Ist Fahrbetrieb bald für 15 Jahre sicher?

Oschatz. Wie ist es um die Zukunft der Döllnitzbahn bestellt? Auf diese Frage konnte Gerhard J. Curth, Geschäftsführer der Döllnitzbahn GmbH, am Dienstagabend den Zuhörern im E-Werk Oschatz mit Optimismus antworten. "Wir haben 1990 angefangen, die Bahn zu erhalten. Mehrfach standen wir vor der Stilllegung. Es war blauäugig, sie vor allem für den Tourismus zu erhalten. Inzwischen ist die Döllnitzbahn die modernste Schmalspurbahn Sachsens mit den jüngsten Fahrzeugen."
Die Hilfe der Kommunen beim Ausbau der Haltepunkte, die Einführung des Dieselbetriebes 1993 sowie die Einbindung der Bahn in den Schülerverkehr bezeichnete Curth als wichtige Meilensteine. "Wir haben die Bahn in den Alltag zurück geholt und können stolz darauf sein", so der Bahnchef weiter. Insbesondere hoffe er, dass in den nächsten Wochen eine positive Entscheidung zur Bestellung der Döllnitzbahn für die nächsten 15 Jahre falle. Dann würden die Kommunen finanziell entlastet und könne der Weiterbetrieb mit Hilfe von Subventionsgeldern gesichert werden.
Eingeladen zu dieser Veranstaltung, an der auch der Oschatzer Oberbürgermeister Andreas Kretschmar teilnahm, hatte der Vorsitzende des Fördervereines "Wilder Robert" Lutz Haschke. Den Bürgern sollte am Mittwoch zugleich die Möglichkeit gegeben werden, Probleme darzulegen, die nach Meinung des Vereinsvorsitzenden nicht immer an der richtigen Adresse landeten. Sven Hannuth aus der Riesaer Straße beschwerte sich beispielsweise schriftlich bei Oberbürgermeister Andreas Kretschmar. "Das Hupen der Bahn vor dem Passieren der Übergänge nervt. Das geht bereits früh um 5 Uhr los'., machte der Oschatzer jetzt erneut seinem Herzen Luft. Schallpegelmessungen ergaben nach Angaben des Vereinsvorsitzenden allerdings, dass der Straßenlärm deutlich lauter sei. "Es gibt im Interesse der Sicherheit keine Alternative zum akustischen Signal, wie Unfälle in der Vergangenheit gezeigt haben", erinnerte Curth. Dennoch soll noch einmal die Variante untersucht werden, ob für den gesamten Bereich zwischen Schlachthofstraße und B 6 Rot für die Autofahrer gelten könne, wenn die Loks die Strecke passieren. Die Diskussion verlief in sachlicher Atmosphäre, und auf alle Fragen gab es eine Antwort.

Heinz Großnick

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