Oschatz/Mügeln. Ein Einheitsticket für
Bahn und Bus sollte ab April das Reisen mit der Döllnitzbahn oder den
OVH-Bussen erleichern. So kündigten es die Geschäftsführer der beiden
Unternehmen im Oktober des Vorjahres an. Jetzt steht aber fest: Die Einführung
des Einheitstickets verzögert sich erheblich. Wegen langer
Genehmigungsverfahren kann es wahrscheinlich frühestens zur Jahresmitte
eingeführt werden.
"Am 9. April wollen wir endgültig
Nägel mit Köpfen machen", sagt Wolfgang Ullrich. Der Prokurist der
Omnibusverkehrsgesellschaft OVH führt die Verhandlungen mit der Döllnitzbahn
zur Einführung des Einheitstickets. Ende der vergangenen Woche sprachen er und
Döllnitzbahn-Geschäftsführer Gerhard J. Curth den weiteren Fahrplan
für dieses Vorhaben ab. Am 9. April wollen die beiden Unternehmen ihre Anträge
für die Tarifveränderung fertig haben.
Doch bis zur Genehmigung kann es noch dauern. "Die OVH muss das beim
Regierungspräsidium beantragen. Und die Döllnitzbahn muss ihren Antrag beim
Staatsministerium für Wirtschaft einreichen. Die Bearbeitungszeit beträgt
normalerweise drei Monate", weiß Ullrich. Er rechnet damit, dass
frühestens zum 1. Juni das Einheitsticket eingeführt werden kann. Wie das
gemeinsame Billett heißen wird, steht dagegen jetzt schon fest. "Wir haben
uns auf den Namen Döllnitzkarte geeinigt. Wir wollten eine deutsche Bezeichnung
ohne das englische Wort 'Card', weil das nur zur Verwechslung mit Kreditkarten
der Banken geführt hätte", erläutert der OVH- Prokurist.
Einig sind sich die beiden Verkehrsunternehmen auch schon über den Preis der
Döllnitzkarte, die es als Vierer-Karte geben wird. Weil der neue Tarif aber
erst noch genehmigt werden muss, wollte Ullrich zum jetzigen Zeitpunkt noch
nicht sagen, wie viel die Karte kostet.
Schüler, die mit einem Schülerfahrausweis unterwegs sind, werden sich jedoch
auch künftig zwischen Bahn oder Bus entscheiden müssen. Aus wirtschaftlichen
Gründen wird für diese Personengruppe die Einführung einer
Schüler-Döllnitzkarte derzeit noch nicht in Erwägung gezogen.
Döllnitzbahn -Geschäftsführer Cerhard J. Curth rechnet damit, dass erst
mit Beginn des neuen Schuljahres, also ab August, die gemeinsame Döllnitzkarte
eingeführt wird. "Das ist unser Ziel. Dann macht es erst richtig
Sinn" weil wir bis dahin einen abgetakteten Fahrplan zwischen Döllnitzbahn
und OVH anbieten wollen" sagt er. Die Gelegenheit sei günstig, da der OVH
zum Schuljahresbeginn seinen Fahrplan umstelle.
Frank Hörügel