Region. Jetzt ist die Katze aus dem Sack: Der Zweckverband
Nahverkehrsraum Leipzig (ZVNL) dreht nach der Landesgartenschau 2006 den Geldhahn für die
Döllnitzbahn endgültig zu.
Dabei ist die liebevoll "Wilder Robert" genannte Schmalspurbahn ein
unverwechselbares Markenzeichen der Collm-Region. "Nicht umsonst taucht sie auf vielen unserer
Publikationen auf", sagt Ute Oehmichen, die Leiterin der Oschatz-Information.
Die ZVNL-Zuschüsse hatten nach der Wende den Verkehr auf dem 750 mm breiten Gleis zwischen
Oschatz und Mügeln am Leben erhalten. Damit soll nach dem 8. Oktober 2006, dem letzten
Tag der Landesgartenschau, Schluss sein. Deren Chefs haben den "Wilden Robert" als
Attraktion fest eingeplant, zumal derzeit auch eine Gartenbahnanlage nach dem großen Vorbild
gestaltet wird. "Es wird einen täglichen Schienenverkehr geben", versprach
Geschäftsführer Hans-Jürgen Haaser bereits im Sommer. Mit zusätzlich 700.000 Euro will
der ZVNL dies absichern.
"Wir sollen 170 Tage am Stück fahren und dann einpacken. Die Lage besch... zu nennen ist
geschmeichelt", schimpft Döllnitzbahn-Betriebsleiter Ronny Däweritz. Der ist besonders von
der Haltung des Torgau-Oschatzer Landrates Robert (Schöpp) (CDU) und des Mügelner
Bürgermeisters Gotthard Deuse (FDP) enttäuscht. Diese beiden Vertreter des
Zweckverbandes Döllnitzbahn hatten die einstimmig gefällte ZVNL-Entscheidung mitgetragen.
Bereits im Frühjahr hatten die Lokalpolitiker bei den Döllnitzbahnern für Unruhe gesorgt, als sie
gegen Gerhard J. Curth, ihren Geschäftsführer, den CDU-Kreisrat Albert Pfeilsticker
in Stellung brachten (Wochenkurier berichtete).