Beitrag aus dem Wochen-Kurier Torgau/Oschatz vom 8. Dezember 2005

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Zweckverband koppelt Döllnitzbahn ab

Geld gibts nur bis zum Ende der Landesgartenschau 2006 / danach droht das Abstellgleis

 Region. Jetzt ist die Katze aus dem Sack: Der Zweckverband Nahverkehrsraum Leipzig (ZVNL) dreht nach der Landesgartenschau 2006 den Geldhahn für die Döllnitzbahn endgültig zu.
Dabei ist die liebevoll "Wilder Robert" genannte Schmalspurbahn ein unverwechselbares Markenzeichen der Collm-Region. "Nicht umsonst taucht sie auf vielen unserer Publikationen auf", sagt Ute Oehmichen, die Leiterin der Oschatz-Information.
Die ZVNL-Zuschüsse hatten nach der Wende den Verkehr auf dem 750 mm breiten Gleis zwischen Oschatz und Mügeln am Leben erhalten. Damit soll nach dem 8. Oktober 2006, dem letzten Tag der Landesgartenschau, Schluss sein. Deren Chefs haben den "Wilden Robert" als Attraktion fest eingeplant, zumal derzeit auch eine Gartenbahnanlage nach dem großen Vorbild gestaltet wird. "Es wird einen täglichen Schienenverkehr geben", versprach Geschäftsführer Hans-Jürgen Haaser bereits im Sommer. Mit zusätzlich 700.000 Euro will der ZVNL dies absichern.
"Wir sollen 170 Tage am Stück fahren und dann einpacken. Die Lage besch... zu nennen ist geschmeichelt", schimpft Döllnitzbahn-Betriebsleiter Ronny Däweritz. Der ist besonders von der Haltung des Torgau-Oschatzer Landrates Robert (Schöpp) (CDU) und des Mügelner Bürgermeisters Gotthard Deuse (FDP) enttäuscht. Diese beiden Vertreter des Zweckverbandes Döllnitzbahn hatten die einstimmig gefällte ZVNL-Entscheidung mitgetragen. Bereits im Frühjahr hatten die Lokalpolitiker bei den Döllnitzbahnern für Unruhe gesorgt, als sie gegen Gerhard J. Curth, ihren Geschäftsführer, den CDU-Kreisrat Albert Pfeilsticker in Stellung brachten (Wochenkurier berichtete).