Beitrag aus der Oschatzer Allgemeinen Zeitung vom 27. März 2009

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Ab 2011 schneller nach Leipzig und Dresden

Bahnreisende aus der Region Oschatz sollen von Vergabe der Verkehrsleistungen auf Saxonia-Linie profitieren

Oschatz. Ab dem Jahr 2011 werden auf der Bahnstrecke Dresden-Leipzig (Saxonia-Linie) neue einstöckige Triebwagen rollen. Die Fahrzeiten von Oschatz nach Leipzig oder Dresden werden sich dadurch um mehrere Minuten verkürzen. Diese Neuerungen ergeben sich aus der Vergabe der Verkehrsleistungen auf der Schiene zwischen den beiden sächsischen Großstädten, die der Zweckverband Nahverkehrsraum Leipzig (ZVNL) und der Zweckverband Oberelbe (ZVOE) am Mittwoch vorgenommen haben. Beide Verbände hatten die Verkehrsleistungen auf der Bahnstrecke Dresden-Leipzig, die derzeit vom Regionalexpress RE 50 der DB Regio AG befahren wird, europaweit ausgeschrieben. Der Vertrag läuft von 2011 bis 2021. Dabei geht es um mehr als anderthalb Millionen Zugkilometer pro Jahr. Von den zehn Bewerbern haben vier ihre Hauptangebote fristgerecht abgegeben. Gewonnen hat die DB Region Südost GmbH. Das ist ein Tochterunternehmen der DB Regio AG. Derzeit befährt ebenfalls eine Tochter der DB Region AG die Saxonia-Strecke – die DB Regio AG Verkehrsbetrieb Mitteldeutschland. „Die neue Verbindung wird schneller“, sagte gestern Christian Wolff vom ZVNL auf Anfrage der OAZ. Derzeit betrage die Höchstgeschwindigkeit der Züge auf der Saxonia-Linie 120 Kilometer pro Stunde. Mit dem Einsatz der neuen Elektrotriebwagen ab 2011 werde eine Höchstgeschwindigkeit von 160 Kilometern pro Stunde möglich sein. Wolff: „Das lässt die Strecke zu.“ Auf der Gesamtstrecke Leipzig-Dresden könnte somit die Fahrzeit um fünf bis zehn Minuten verkürzt werden. Die beiden Zweckverbände erhoffen sich davon steigende Fahrgastzahlen. Der Einsatz der neuen Triebwagen bedeutet aber auch den Abschied von den jetzigen Doppelstockwaggons. Die neuen Triebwagen sind einstöckig. Wird es ab 2011 zu Fahrpreiserhöhungen kommen? „Das entscheidet der MDV“, sagt Christian Wolff vom ZVNL. Im Einzugsgebiet des Zweckverbandes gelte weiterhin der Tarif des Mitteldeutschen Verkehrsverbundes, und Fahrräder könnten hier auch künftig kostenlos mitgenommen werden.

Frank Hörügel

Anmerkung des Webmasters: Wieder einmal beweist ein ausschreibender und damit Steuergelder verteilender Nahverkehrszweckverband völlige Ignoranz gegenüber den Interessen der Fahrgäste. Bereits heute sind die doppelstöckigen Züge aus vier Wagen zu den Hauptverkehrszeiten annähernd 100 Prozent ausgelastet. Auf Grund der derzeit vorhandenen Bahnsteiglängen an der RE 50-Linie ist eine Verlängerung der Züge um maximal einen Wagen möglich. Wie die Platzverhältnisse in den dann avisierten einstöckigen Talent-2-Triebzügen (Hersteller Bombardier) aussehen werden, kann sich jeder Leser selbst ausmalen.