Beitrag aus der Oschatzer Allgemeinen Zeitung vom 21. März 2007

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Führungswechsel bei der Döllnitzbahn

Mügeln: Lutz Haschke gestern als neuen Geschäftsführer bestellt

Mügeln. Seit gestern ist Gerhard J. Curth nicht mehr Geschäftsführer der Döllnitzbahn GmbH. Seine Nachfolge tritt Lutz Haschke an, der zugleich 2. Vorsitzender des Fördervereins Wilder Robert ist. Außerdem gehen die Anteile der Deutschen Regionaleisenbahn (DRE) in Höhe von 25,1 Prozent an den Förderverein Wilder Robert über. Der Zweckverband Döllnitzbahn, dem der Landkreis Torgau-Oschatz, die Städte Oschatz und Mügeln sowie die Gemeinden Sornzig-Ablaß und Naundorf angehören, hält weiterhin 74,9 Prozent.
„Wir sind der Ansicht, dass die Döllnitzbahn weiter in der Region mit Volldampf fahren soll“, erklärte Gotthard Deuse, Bürgermeister von Mügeln und Vorsitzender des Zweckverbandes Döllnitzbahn während der gestrigen Pressekonferenz im Rathaus Mügeln. Deshalb hätten beide Gesellschafter „weitreichende Beschlüsse“ gefasst. Der Wilde Robert soll nun in ein gesamtsächsisches Konzept, in dem alle fünf Schmalspurbahnen des Freistaates integriert sind, eingebunden werden. Daran werde intensiv gearbeitet.
Der Zweckverband Nahverkehrsraum Leipzig (ZVNL) hatte der Döllnitzbahn seit 1. Juni 2005 keine Zuschüsse mehr gezahlt, da die Insolvenz über dem Unternehmen schwebte, wie ZVNL-Geschäftsführer Andreas Glowienka damals begründete. Grundsätzlich habe aber die Bereitschaft bestanden, weiterhin Zuschüsse zu gewähren, wenn überzeugende Konzepte für den wirtschaftlichen Betrieb der Bahn vorlägen (wir berichteten). Wichtige Voraussetzung für künftige staatliche finanzielle Unterstützung sei, dass sich die Bahn in öffentlicher Hand befinde. Die DRE – ein privatgesellschaftliches Unternehmen – zieht sich nun zurück.
Curth erklärte aber seine Bereitschaft, bei Problemen im Geschäftsverkehr für eine Übergangszeit mitzuhelfen. Er sprach von Einsicht in die Notwendigkeit, er wolle nicht im Wege stehen. Seinem Nachfolger drücke er die Daumen, dass es zu einer sächsischen Lösung komme.
Deuse erinnerte an Curths Verdienste und bedankte sich für dessen 15-jähriges Schaffen. „Es ist unumstritten, dass Herr Curth die Döllnitzbahn gerettet hat.“ Er habe 1995 den Schülerverkehr auf die Beine gebracht und mit der Einführung von Dieselloks für kostensparenden Verkehr gesorgt. Von einem großen Potenzial zur Entwicklung der Bahn spricht Winkler. „Wir müssen der Bahn Ziele verschaffen. Die Ideen vieler Bürger sind gefragt, und wir werden auch vom Stadtmarketing unterstützt.“ Fazit von Deuse: „Die Bahn fährt ohne Unterbrechung weiter. Es wird ein nahtloser Übergang geschaffen.“

Heinz Großnick