Mügeln. Die fünf sächsischen
Schmalspurbahnen, zu denen auch die Döllnitzbahn gehört, wollen enger
zusammenarbeiten. Das soll über die Form einer sachsenweiten Stiftung
geschehen. Ziel sei es, eine langfristige Existenzsicherung zu erreichen. Der
Verein zur Förderung Sächsischer Schmalspurbahnen (VSSB) und die Landräte der
fünf Landkreise Annaberg, Löbau-Zittau, Meißen, Weißeritzkreis sowie
Torgau-Oschatz haben sich darüber verständigt, wie der VSSB informiert. Doch
das Vorhaben drang bisher noch nicht bis zu den Verantwortlichen der
Döllnitzbahn.
„Es ist alles okay, was zur Rettung der Bahn beiträgt. Doch mit uns hat
bisher noch niemand geredet“, ärgert sich Gerhard J. Curth, Geschäftsführer
der Döllnitzbahn GmbH. Ihm sei zwar bekannt, dass der Verein bereits seit einem
oder zwei Jahren „wirbelt“, doch es habe von dieser Seite noch keinen
Versuch der Kontaktaufnahme mit der Döllnitzbahn GmbH gegeben.
„Es muss natürlich erst geprüft werden, ob es eine solche Stiftung geben
kann. Dafür sind zwei Arbeitsgruppen, eine zur Klärung rechtlicher Fragen
sowie eine für die wirtschaftlichen Fragen, gegründet worden“, informiert
VSSB-Vorsitzender Dr. Andreas Winkler auf Anfrage der OAZ. Die
Arbeitsgruppen seien bis Mitte November im Einsatz. Ende November soll dann
erneut ein Treffen mit den Landräten stattfinden. Winkler verdeutlicht in
diesem Zusammenhang: „Die Initiative ging von den fünf Landräten aus. Wir
als Förderverein unterstützen das natürlich gern, sind aber lediglich als
Moderator tätig. Wir wollen und können den Diskussions- und Klärungsprozess
in den Landkreisen nicht ersetzen. Dafür sind die Landkreise selbst zuständig.“
„Unser Bestreben ist es, die Bahn touristisch weiterzuführen. Mit dem Ende
der Landesgartenschau läuft bekanntlich die Förderung der Döllnitzbahn aus
und wir müssen versuchen, dafür im Haushalt Summen einzustellen“, sagte der
Torgau-Oschatzer Landrat Robert Schöpp gestern und versicherte: „Natürlich
werden wir den Zweckverband und den Geschäftsführer der Döllnitzbahn GmbH mit
einbeziehen.“ Zunächst sei es allerdings erforderlich, zu klären, ob die
Stiftung ins Leben gerufen werden könne.
Gotthard Deuse, Vorsitzender des Zweckverbandes Döllnitzbahn, begrüßt die
Initiative der Landräte und hofft, „dass am Ende die finanzielle Sicherheit
für die Döllnitzbahn herauskommt“.
Heinz Großnick