Beitrag aus der Oschatzer Allgemeinen Zeitung vom 22. September  2006

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Döllnitzbahn hat keine Infos zu geplanter Stiftung

 Fünf Landräte streben enge Zusammenarbeit bei Schmalspurbahnen an

Mügeln. Die fünf sächsischen Schmalspurbahnen, zu denen auch die Döllnitzbahn gehört, wollen enger zusammenarbeiten. Das soll über die Form einer sachsenweiten Stiftung geschehen. Ziel sei es, eine langfristige Existenzsicherung zu erreichen. Der Verein zur Förderung Sächsischer Schmalspurbahnen (VSSB) und die Landräte der fünf Landkreise Annaberg, Löbau-Zittau, Meißen, Weißeritzkreis sowie Torgau-Oschatz haben sich darüber verständigt, wie der VSSB informiert. Doch das Vorhaben drang bisher noch nicht bis zu den Verantwortlichen der Döllnitzbahn.
„Es ist alles okay, was zur Rettung der Bahn beiträgt. Doch mit uns hat bisher noch niemand geredet“, ärgert sich Gerhard J. Curth, Geschäftsführer der Döllnitzbahn GmbH. Ihm sei zwar bekannt, dass der Verein bereits seit einem oder zwei Jahren „wirbelt“, doch es habe von dieser Seite noch keinen Versuch der Kontaktaufnahme mit der Döllnitzbahn GmbH gegeben.
„Es muss natürlich erst geprüft werden, ob es eine solche Stiftung geben kann. Dafür sind zwei Arbeitsgruppen, eine zur Klärung rechtlicher Fragen sowie eine für die wirtschaftlichen Fragen, gegründet worden“, informiert VSSB-Vorsitzender Dr. Andreas Winkler auf Anfrage der OAZ. Die Arbeitsgruppen seien bis Mitte November im Einsatz. Ende November soll dann erneut ein Treffen mit den Landräten stattfinden. Winkler verdeutlicht in diesem Zusammenhang: „Die Initiative ging von den fünf Landräten aus. Wir als Förderverein unterstützen das natürlich gern, sind aber lediglich als Moderator tätig. Wir wollen und können den Diskussions- und Klärungsprozess in den Landkreisen nicht ersetzen. Dafür sind die Landkreise selbst zuständig.“
„Unser Bestreben ist es, die Bahn touristisch weiterzuführen. Mit dem Ende der Landesgartenschau läuft bekanntlich die Förderung der Döllnitzbahn aus und wir müssen versuchen, dafür im Haushalt Summen einzustellen“, sagte der Torgau-Oschatzer Landrat Robert Schöpp gestern und versicherte: „Natürlich werden wir den Zweckverband und den Geschäftsführer der Döllnitzbahn GmbH mit einbeziehen.“ Zunächst sei es allerdings erforderlich, zu klären, ob die Stiftung ins Leben gerufen werden könne.
Gotthard Deuse, Vorsitzender des Zweckverbandes Döllnitzbahn, begrüßt die Initiative der Landräte und hofft, „dass am Ende die finanzielle Sicherheit für die Döllnitzbahn herauskommt“.

Heinz Großnick