Oschatz. Ende November war es
geschafft: Das ausgediente Stellwerk der Schmalspurbahn auf dem Oschatzer
Bahnhofsgelände hatten der Förderverein "Wilder Robert" und drei
Ein-Euro-Jobber der Stadt Oschatz auf Vordermann gebracht. "Damit sich die
Besucher der Landesgartenschau nicht so ein vergammeltes Gebäude ansehen
müssen", begründet Vereinsvorsitzender Lutz Haschke den Einsatz für
dieses Häuschen. Der Putz an der Außenwand
wurde ausgebessert, das Häuschen grau angestrichen und die Dachrinne erneuert.
Ein Anblick, der unbekannten Tätern offenbar missfiel. Über den Jahreswechsel
schmissen sie eine Fensterscheibe des Gebäudes ein und beschmierten das frisch
gestrichene Häuschen mit Graffitis. Die reichlich 40 Mitglieder des
Fördervereins sind nun stinksauer. Vereinschef Haschke erstattete gestern
Anzeige gegen Unbekannt im Polizeirevier Oschatz.
Doch der Eisenbahnfan war nicht der Erste. "Wir haben bereits am 7. Januar
eine Anzeige von einem Anwohner der Bahnhofstraße ebenfalls wegen
Graffiti-Schmierereien bekommen", sagt Peter Peuker, stellvertretender
Leiter des Oschatzer Polizeireviers. Geschnappt wurden die Täter noch nicht,
die Polizei ist dabei auf Hinweise von Zeugen angewiesen. "Wenn jemand
etwas sieht, rücken wir sofort aus", wirbt Peuker um Unterstützung aus
der Bevölkerung.
Um den Schmierfinken keine neuen Angriffsflächen zu bieten, wollen die
Mitglieder des Fördervereins "Wilder Robert" das Graffiti zum
Bahndamm bis zur Landesgartenschau stehen lassen. "Am 22. April wird das
Stellwerk aber wieder grau gestrichen sein", verspricht Haschke.
Frank Hörügel