Beitrag aus der Oschatzer Allgemeinen Zeitung vom 13. Dezember 2005

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Nur eine Lok betriebsbereit

Dampfbetrieb ab 22. April mit Fragezeichen

 Oschatz. Mit rund 700 000 Euro will der Zweckverband Nahverkehrsraum Leipzig (ZVNL) bis zum 22. April die Strecke zwischen dem Hauptbahnhof und dem Südbahnhof in Ordnung bringen lassen, damit die Besucher während der Landesgartenschau von Dampfloks durch die Döllnitzaue befördert werden können (wir berichteten).
"Aber wie will man den Dampfbetrieb absichern?", fragt sich OAZ-Leser Bernd Bohmann aus Oschatz. Denn nach seinem Wissen existieren zwar drei Dampfloks, die der Döllnitzbahngesellschaft gehören, doch davon ist derzeit nur eine einsatzbereit. Eine Lok wurde langfristig an eine Eisenbahngesellschaft in Rügen vermietet. Und eine zweite Lok steht reparaturbedürftig im Mügelner Heizhaus. Bohmann: "Was passiert, wenn der einzigen betriebsfähigen Dampflok etwas passiert?"
Eine Frage, die Döllnitzbahngeschäftsführer Gerhard J. Curth zum jetzigen Zeitpunkt nicht beantworten kann. Geplant sei zwar, bis zur Landesgartenschau die reparaturbedürftige Lok wieder in Schuss zu bringen. Schließlich soll dann auch zusätzlich zur Gartenschau die neue Verbindung nach Glossen abgesichert werden. "Doch zurzeit habe ich keine Planungssicherheit. Wie es weitergeht, das wird sich erst bei einer Klausurtagung der beiden Gesellschafter am 20. Dezember entscheiden", sagt er. An diesem Tag wollen sich die Deutsche Regionaleisenbahn und der Zweckverband Döllnitzbahn zur Zukunft des Unternehmens verständigen.
Ein weiter Unsicherheitsfaktor sind laut Curth die Reparaturkosten für die zweite Dampflok, die jetzt in Mügeln untergestellt ist. Diese Lok muss durch die Hauptuntersuchung gebracht werden. "Das kann 70 000 bis 100 000 Euro kosten", veranschlagt Curth den eventuellen Aufwand.

Frank Hörügel