Oschatz. Mit rund
700 000 Euro will der Zweckverband Nahverkehrsraum Leipzig (ZVNL) bis zum 22. April die
Strecke zwischen dem Hauptbahnhof und dem Südbahnhof in Ordnung bringen lassen, damit die Besucher
während der Landesgartenschau von Dampfloks durch die Döllnitzaue befördert werden können (wir
berichteten).
"Aber wie will man den Dampfbetrieb absichern?", fragt sich OAZ-Leser Bernd Bohmann aus
Oschatz. Denn nach seinem Wissen existieren zwar drei Dampfloks, die der Döllnitzbahngesellschaft
gehören, doch davon ist derzeit nur eine einsatzbereit. Eine Lok wurde langfristig an eine
Eisenbahngesellschaft in Rügen vermietet. Und eine zweite Lok steht reparaturbedürftig im
Mügelner Heizhaus. Bohmann: "Was passiert, wenn der einzigen betriebsfähigen Dampflok etwas
passiert?"
Eine Frage, die Döllnitzbahngeschäftsführer Gerhard J. Curth zum jetzigen Zeitpunkt
nicht beantworten kann. Geplant sei zwar, bis zur Landesgartenschau die reparaturbedürftige Lok
wieder in Schuss zu bringen. Schließlich soll dann auch zusätzlich zur Gartenschau die neue
Verbindung nach Glossen abgesichert werden. "Doch zurzeit habe ich keine Planungssicherheit.
Wie es weitergeht, das wird sich erst bei einer Klausurtagung der beiden Gesellschafter am
20. Dezember entscheiden", sagt er. An diesem Tag wollen sich die Deutsche
Regionaleisenbahn und der Zweckverband Döllnitzbahn zur Zukunft des Unternehmens verständigen.
Ein weiter Unsicherheitsfaktor sind laut Curth die Reparaturkosten für die zweite Dampflok, die
jetzt in Mügeln untergestellt ist. Diese Lok muss durch die Hauptuntersuchung gebracht werden.
"Das kann 70 000 bis 100 000 Euro kosten", veranschlagt Curth den eventuellen
Aufwand.
Frank Hörügel