Glossen. Der Wiederaufbau der Kleinbahnstrecke zwischen
Nebitzschen und Glossen läuft auf vollen Touren. Seit Anfang Oktober ist die Firma Schreber-Bau aus
Belgern dabei, das Gleisbett vorzubereiten. In der kommenden Woche soll bereits mit dem Verlegen der
Schienen begonnen werden. Die Baukosten für diesen Abschnitt belaufen sich nach Angaben von Volkmar
Winkler, Bürgermeister der Gemeinde Sornzig-Ablaß, auf insgesamt 333 000 Euro. Davon fließen 300
000 Euro aus Fördermitteln des Europäischen Programms Leader plus.
Voraussichtlich Mitte bis Ende November sollen die Arbeiten zum Abschluss kommen. "Dann geht es
nahtlos mit dem Ausbau des Museumsbahnhofes weiter", erläutert der Bürgermeister gegenüber
der Oschatzer Allgemeinen. 165 000 Euro sind dafür veranschlagt. Dieses Vorhaben, dass vom Amt für
Ländliche Entwicklung in Wurzen gefördert wird, dient der Firma Schreber-Bau als Winterbaustelle.
"Es ist vorgesehen, die alte Übergangsstelle zwischen der Feldbahn und der Kleinbahn als
Schauanlage einzurichten", klärt Winkler dazu auf. Zuspruch erhofft sich das Gemeindeoberhaupt
nicht nur während der Landesgartenschau. "Die alten Transport- und Verladetechnologien können
beispielsweise zum Tag des offenen Denkmals und ähnlichen Veranstaltungen sowie an den Fahrtagen
der Feldbahn demonstriert werden.
Kurz vor der Fertigstellung befindet sich mittlerweile der Brückenbau in Glossen, der mit 60 000
Euro zu Buche steht.
"Die Einweihung des Streckenabschnitts ist mit dem Beginn der Landesgartenschau im April
nächsten Jahres vorgesehen", betont das Gemeindeoberhaupt. Dann bestehe eine direkte
Verbindung von der Feldbahn Glossen mit der Kleinbahnstrecke bis zur Bahn nach Oschatz.
Die Gemeinde hatte das Projekt Eisenbahnerlebniswelt im Rahmen ihre touristischen
Entwicklungskonzeptes unter Mitwirkung der örtlichen Vereine ins Leben gerufen. "Wir wissen,
dass es nicht nur Befürworter gibt", so Winkler weiter. "Ich wage aber zu behaupten, wenn
wir dieses Projekt nicht in Angriff genommen hätten, wäre die Zukunft der Döllnitzbahn infrage
gestellt worden." Mit den Anliegergemeinden Naundorf, Mügeln und Oschatz sowie dem Landkreis
stehe man übrigens im Einklang. Alle Arbeiten laufen planmäßig und es gebe keine Bauverzögerung.
Heinz Großnick