Zum Interview von Landrat Robert Schöpp (OAZ 3. August)
erreichte uns die Meinung des kaufmännischen Geschäftsführers der Deutschen Regionaleisenbahn
GmbH, Georg Radke aus Berlin (hier Auszüge):
Herr Schöpp sollte doch seine äußerst strukturschwache Heimatregion bestens kennen.
Tourismusverkehr auf der Döllnitzbahn kann es erst geben, wenn rechts und links der Bahn der
Tourismus floriert. Fahren Sie doch mal mit offenen Augen durch Mügeln und sagen Sie, was sich da
seit der Wende verändert hat.
Die Entwicklung der Fahrgastzahlen wird bei den anderen Schmalspurbahnen begünstigt, weil der
Tourismus ausgeprägter ist und weil die betroffenen Landkreise ein integriertes Bus-Bahn-Konzept
haben. Dies lehnt Schöpp seit Jahren ab. Er hat es nicht vermocht, eine Lösung hinsichtlich des
kreiseigenen Busbetriebes OVH auf den Weg zu bringen. Beide Verkehrsträger nehmen sich so
gegenseitig die Fahrgäste weg. Die DBG fährt seit 1994 nach einem Betriebskonzept. Ziel war es
immer; die Bahn in den Alltagsverkehr zurückzuführen. Erst mit der Neubesetzung des Zweckverbandes
Nahverkehrsraum Leipzig (ZVNL) wurde dieses Ziel in Frage gestellt. Termin für die Vorlage eines
Betriebskonzeptes war der 31. Mai 2005.
Des Weiteren wurden schon in der Vergangenheit Betriebskonzepte erarbeitet und erörtert. Allerdings
gibt es begründete Zurückhaltung bei der Herausgabe interner Daten. Schließlich erklärte der
ZVNL-Geschäftsführer, unsere Daten einem Mitbewerber zur Prüfung vorzulegen. Daraus wurde dann
der Vorwurf konstruiert, die DBG hätte kein Konzept vorgelegt. Schöpp und der Zweckverband sollten
den durch sie angerichteten Schaden beseitigen, statt Ratschläge zu geben. Für uns zählt im
Übrigen nicht eine Interimsvariante zur Landesgartenschau, sondern die langfristige Sicherung der
Schmalspurbahn. Die Döllnitzbahn braucht Gesellschafter, die zur Bahn stehen und ihr bei der
Entwicklung helfen.