Beitrag aus der Oschatzer Allgemeinen Zeitung vom 15. Juli  2005

Vorherige Meldung

Nächste Meldung


In den Sommerferien keine Fahrten / Streit zwischen den Gesellschaftern noch nicht beigelegt

Verschnaufpause für die Döllnitzbahn

 Oschatz/Mügeln. Die Döllnitzbahn fährt heute letztmalig vor den Sommerferien im Schülerverkehr. Unabhängig davon werden die Sonderfahrten des Fördervereins mit der Dampflok am letzten Juli- und Augustsonntag fortgesetzt. "In diesen Ferien wird die Döllnitzbahn definitiv nicht fahren", informiert der Geschäftsführer des Unternehmens Gerhard Curth die OAZ.
Dafür gibt es zwei Gründe: Die Bahn hat keine Bestellung für die Sommerferien, und an der Strecke stehen dringende Reparaturen an. Nach Angaben von Curth soll in der letzten Juliwoche mit Bauarbeiten an der sanierungsbedürftigen Wäschereibrücke oder an der Brücke in der Döllnitzaue begonnen werden. Die Arbeiten will das Unternehmen laut Curth aus Rücklagen finanzieren. Wie es mit der einsturzgefährdeten Döllnitzmauer weiter geht, ist noch nicht klar. Im Streit um die Kostenübernahme zwischen der Döllnitzbahn und der Landestalsperrenverwaltung gibt es noch keinen Gerichtsentscheid.
Ohne Ergebnis ist laut Curth auch ein Gespräch zwischen den beiden Gesellschaftern der Döllnitzbahn -Zweckverband und Deutsche Regionaleisenbahn (DRE) - zu Ende gegangen. Damit ist nach wie vor offen, ob die Bahn wieder eine Bestellung für den öffentlichen Personennahverkehr bekommt. Ende Mai war der Vertrag mit dem zuständigen Zweckverband Nahverkehrsraum Leipzig (ZVNL) ausgelaufen.
Unterdessen hat der DRE-Aufsichtsrat jetzt beschlossen, dass in Oschatz ein zentrales Bahninfrastrukturwerk eingerichtet werden soll. "Das wird ein Betrieb, der zum Beispiel bundesweit für die Wartung der Signale oder der Weichenantriebe zuständig ist", erklärt Curth. Anfangs soll das Werk mit zwölf Beschäftigten starten -Eisenbahner, die bisher bei der Döllnitzbahn gearbeitet haben. Wenn alle Fachbereiche besetzt sind, so der Döllnitzbahn-Geschäftsführer, könnten in dem Oschatzer Werk bis zu 40 Beschäftigte eine Arbeit finden.

Frank Hörügel