Beitrag aus der Oschatzer Allgemeinen Zeitung vom 13. Juni 2005

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Geschäftsführer reagiert auf "Rettungskonzept" des ZVNL

"Geheimdiplomatie bei Döllnitzbahn geht weiter" 

 Mügeln. "Positiv überrascht" habe Belegschaft und Geschäftsleitung der Döllnitzbahngesellschaft (DBG), dass sich der Zweckverband Döllnitzbahn und die Deutsche Regionaleisenbahn nun doch nicht vor dem Landgericht treffen müssen, so Geschäftsführer Gerhard J. Curth. Ebenso positiv sei, dass der Zweckverband Nahverkehrsraum Leipzig die vertraglich vereinbarten Zahlungen für Mai 2005 an die Döllnitzbahn doch leisten wird. Andreas Glowienka vom Zweckverband Nahverkehrsraum Leipzig hatte gegenüber OAZ bestätigt, dass man gewillt sei, den Verkehr zur Landesgartenschau abzusichern (Ausgabe vom 11. Juni).
"Die bislang praktizierte Geheimdiplomatie vorbei an der Döllnitzbahngesellschaft geht jedoch offensichtlich weiter", kritisiert Curth und fügt hinzu: "So mussten wir der Presse entnehmen, dass der Zweckverband Nahverkehrsraum Leipzig ein Rettungskonzept beschlossen habe, welches mit Regierungspräsidium und Ministerium kommende Woche besprochen werden soll; ohne Beteiligung der DBG, versteht sich." Durch derartige, sich abzeichnende erneute Eingriffe in die Geschäftsführung der Döllnitzbahngesellschaft steht die Befürchtung neuer Konflikte im Raum.
Da die DBG im Juli mit den ersten Sanierungsarbeiten beginnen werde, wäre es angezeigt gewesen, den sachlichen Dialog zu führen und Maßnahmen und Finanzierung abzustimmen. Die Döllnitzbahngesellschaft halte wenig von einer Streckensperrung von fast einem Jahr, weil dadurch die Bahn aus dem Alltag und der Wahrnehmung der Bevölkerung zu verschwinden drohe und die Umkehrung dieser Entwicklung alleine durch die Landesgartenschau nicht erzielt werden könne.
"Absurd erscheint allemal, dass ausgerechnet jene, die die DBG vor zwei Monaten erst zum Rettungsfall gemacht haben, sich nunmehr als Retter derselben produzieren", sagt der Geschäftsführer. Abschließend meint er: "Dennoch lassen wir uns gerne von positiven Entwicklungen überraschen und, was bleibt uns anderes übrig, harren weiter der Dinge, die da kommen mögen".

red