Beitrag aus der Oschatzer Allgemeinen Zeitung vom 14. Mai 2005

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OBM Andreas Kretschmar zur Döllnitzbahn

Gang zum Insolvenzgericht nicht vermeidbar

Oschatz. In die Diskussion um die Zukunft der Döllnitzbahn hat sich jetzt auch der Oschatzer Oberbürgermeister (OBM) Andreas Kretschmar eingeschaltet. "Beides sind kostbare Güter: Steuergelder und Döllnitzbahn. Aktuell wird nun diskutiert, wie viel Einnahmen aus Steuern verwendet werden dürfen, um die Döllnitzbahn täglich weiter fahren zu lassen. So wie bisher konnte es beim besten Willen nicht weiter gehen", teilt er mit. Denn öffentliche Gelder seien knapp und müssten sinnvoll eingesetzt werden.
Nach Einschätzung des OBM war der Gang des neuen Geschäftsführers Albert Pfeilsticker zum Insolvenzgericht nicht vermeidbar. Das zentrale Problem ist laut Kretschmar, dass der Zweckverband Nahverkehrsraum Leipzig (ZVNL) keine Zuschüsse zahlt, wenn kein schlüssiges und zukunftsweisendes Konzept vorliegt. Ohne diese Zuschüsse könne die Döllnitzbahn jedoch nicht fahren. Dies sei den Gesellschaftern und dem ehemaligen Geschäftsführer Gerhard Curth seit mehr als einem Jahr bekannt. "Bevor das Schreiben mit der Bitte um seine Abberufung bekannt wurde, hat Herr Curth klipp und klar gesagt, dass er kein Betriebskonzept aufstellen wird. Damit hat er die Döllnitzbahn GmbH aufs Spiel gesetzt. Denn notwendige Investitionen werden dann durch das Regierungspräsidium nicht gefördert", so Kretschmar.
Nach seinen Angaben haben sich die Bürgermeister der Anliegergemeinden so geeinigt: In der Zeit, in der die Bahn nicht fährt, sollen die eingesparten Steuergelder dafür genutzt werden, die einsturzgefährdete Stützmauer an der Döllnitz bis zur Landesgartenschau in Ordnung zu bringen. Kretschmar: "Wir streben gemeinsam an, dass ein Zug von Oschatz nach Kemmlitz beziehungsweise Glossen während und auch nach der Landesgartenschau fährt. Und zwar vom und bis zum Oschatzer Hauptbahnhof. Das ist unser Ziel." In Zusammenarbeit mit dem Förderverein soll die Bahn touristisch orientiert auch nach der Landesgartenschau weiter unterwegs sein.

red