Oschatz/Leipzig.
Die Döllnitzbahn rollt auf eine finanzielle Durststrecke zu. In einer Sitzung des Verwaltungsrates am Montag hat der Zweckverband Nahverkehrsraum Leipzig (ZVNL) beschlossen, dass dem Bahnunternehmen ab Mai kein Geld mehr für den Streckenbetrieb überwiesen wird.
"Da die Insolvenz über der Döllnitzbahn schwebt, können wir dort nicht weiter Steuergelder reinstecken", begründete ZVNL-Geschäftsführer Andreas Glowienka gestern diese Entscheidung.
Erschwert wird die Situation durch den andauernden Streit um die Geschäftsführung der Kleinbahn. Sowohl der bisherige Chef Gerhard Curth als auch sein eventueller Nachfolger Albert Pfeilsticker sehen sich als legitime Geschäftsführer.
Grundsätzlich sei der ZVNL jedoch weiterhin bereit, die Kleinbahn am Leben zu erhalten. "Wenn sich dort die internen Strukturen geglättet haben und unserem Verwaltungsrat überzeugende Konzepte für den wirtschaftlichen Betrieb der Bahn, für die touristische Nutzung und die Einbindung in die Oschatzer Landesgartenschau 2006 geliefert werden", nannte Glowienka die Voraussetzungen.
Frank Hörügel