Beitrag aus der Oschatzer Allgemeinen Zeitung vom 12. März 2005

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"Wilder Robert" soll historischen Streckenabschnitt schnell unter die Räder bekommen

Mit Volldampf auf die alte Strecke

Sornzig-Ablaß. Der Wiederaufbau des Streckenabschnittes der Döllnitzbahn von Nebitzschen nach Glossen hat einen Projektleiter. Die Mitglieder des Gemeinderates von Sornzig-Ablaß bestellten den Oschatzer Lutz Steinert zum Kopf des Bauvorhabens.

Lutz Steinert ist von Beruf Planungsingenieur, Mitglied im Förderverein "Wilder Robert" und dessen stellvertretender Vorsitzender. Laut Vereinsvorsitzendem Lutz Haschke übernimmt Steinert die Aufgabe des Projektleiters im Ehrenamt. Der erfahrene Planungsingenieur Steinert freut sich schon auf die Aufgaben und war am gestrigen Freitag draußen an der Strecke.
Die Fördermittel für die 1,6 Kilometer lange Strecke seien mittlerweile bewilligt worden. "Die Planungsvorleistungen wurden in den letzten anderthalb Jahren durch den Verein getätigt, eigentlich könnten wir nun ausschreiben und mit dem Bau beginnen", so Haschke. Doch dem Start steht eine europaweite Ausschreibung der Bauleistungen entgegen, da auch Zuschüsse zum Bau der Strecke von der Europäischen Union zur Verfügung gestellt werden.
Zu den Kosten wollte Haschke nichts verlauten lassen - außer: "Unseren Plänen legen wir einen Meterpreis von 300 Euro zu Grunde." Nun kann sich jedermann die ungefähren Kosten ausrechnen. Dieser vergleichsweise günstige Endpreis sei aber nur durch die Einbindung von gutem Gebrauchtmaterial wie Schienen und Kleineisen möglich. Ansonsten wären die Kosten für die Trasse in unverträgliche Höhen geschnellt.
Wie wichtig die Wiederbelebung der Kleinbahnstrecke von Nebitzschen nach Glossen und die Einrichtung eines Museumsbahnhofs in Glossen für das touristische Gesamtkonzept der Gemeinde sowie der Region sind, betont der Bürgermeister von Sornzig-Ablaß, Volkmar Winkler. "Mit dem Projekt Eisenbahnerlebniswelt geht es auch darum, überregional Leute für unsere Bahn zu werben. Mit der Landesgartenschau, den Angeboten der Gemeinde und weiteren Ideen wollen wir gemeinsam das technische Denkmal erhalten", so Winkler. Außerdem sieht er in der Bahn eine Chance zur touristischen Entwicklung der Region.