Beitrag aus der Oschatzer Allgemeinen Zeitung vom 12. November 2004

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Verkehr zwischen Haupt- und Südbahnhof bis auf weiteres eingestellt

Abgesacktes Gleis stoppt Döllnitzbahn

 Oschatz. Die nächste Fahrt hätte im novemberkalten Döllnitzwasser enden können: Weil die Ufermauer zwischen Breiter Straße und dem Gelände der ehemaligen Wäscherei einsturzgefährdet ist, musste der Zugverkehr am Mittwochnachmittag eingestellt werden. Zwischen Südbahnhof und Mügeln fährt die Bahn weiter nach Plan.

Als Lokführer Carsten Klug am Mittwoch gegen 12.15 Uhr die Döllnitzbahn von Mügeln zum Hauptbahnhof Oschatz lenkte, durchfuhr ihn beim Blick auf die Gleise der Schreck. Vor der Döllnitzbrücke über die Breite Straße sah er neben dem Gleisbett einen Riss im Erdreich. Hier sackte die Ufermauer samt Gleis ab.
"Wir haben den Zugverkehr auf diesem Abschnitt sofort eingestellt. Denn jede weitere Fahrt hätte die letzte sein können", sagt Döllnitzbahn-Geschäftsführer Gerhard J. Curth. Die grüne Lok (rumänische Produktion) mit drei Personenwaggons wurde über Nacht in Höhe des Polizeireviers, Theodor-Körner-Straße, geparkt. Beeinträchtigungen im Zugverkehr sind laut Curth nicht erfolgt. Zwischen Südbahnhof und Mügeln rolle die Bahn wie immer, und zwischen Süd- und Hauptbahnhof in Oschatz fahren Busse im Schienenersatzverkehr.
Per Hand schoben die Eisenbahner gestern die Lok und jeden Waggon einzeln über den gefährlichen Gleisabschnitt, damit sie weiter zwischen Oschatzer Südbahnhof und Mügeln eingesetzt werden können. Das Unternehmen wird nun laut Betriebsleiter Ronny Däweritz ein Baugrundgutachten in Auftrag geben. Wie lange der Streckenabschnitt gesperrt bleiben muss, steht noch nicht fest.

Frank Hörügel