Beitrag aus der Oschatzer Allgemeinen Zeitung vom 2./3. Oktober 2004

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Für Leader-Plus fließen insgesamt 2,9 Millionen Euro

LAG muss sich zur juristischen Person formieren

 Landkreis .Den Beitritt zur Genossenschaft Regionalmanagement "Sächsisches Zweistromland" beschlossen der Stadtrat Mügeln und der Gemeinderat Sornzig-Ablaß während ihrer jüngsten Sitzungen zum 1. Oktober 2004. Mit der Gründung der Genossenschaft sollen Weichen gestellt werden, um künftig ein Sprachrohr für den ländlichen Raum zu installieren. Das betonten sowohl Mügelns Bürgermeister Gotthard Deuse als auch sein Amtsbruder Volkmar Winkler von Sornzig-Ablaß vor ihren Räten.

Vor beiden Parlamenten erläuterte Leader-Plus-Manager Konstantin Loßner die Hintergründe. Er erinnerte zunächst, dass sich 17 Kommunen dieser Region zu einer lokalen Aktionsgruppe (LAG) formierten und über die Erarbeitung eines Gebietskonzeptes an einem Wettbewerb beteiligten, um in den Genuss der Förderung von Leader- Plus zu kommen. Als eine von neun Gewinnern der 14 beteiligten Regionen könne man jetzt mit 2,9 Millionen Euro Fördermitteln rechnen. Das Sächsische Staatsministerium für Umwelt und Landwirtschaft (SMUL) erteilte allerdings folgende Auflagen: Es müssen lokale Aktionsgemeinschaften gegründet werden. Ein Koordinierungskreis entscheidet, welche Projekte förderfähig sind. Die Region hat einen Leader-Manager einzustellen, der gemeinsam mit den Akteuren die Projekte zur Reife bringt. Und nicht zuletzt besteht die Forderung, eine juristische Person zu installieren. Nach Überprüfung von Vor- und Nachteilen verschiedener Rechtsformen habe man sich für die Gründung einer Genossenschaft entschieden. Angesichts von Bevölkerungsrückgang und der damit verbundenen verschärften wirtschaftlichen Situation sowie der von Politikern propagierten Leuchtturmpolitik sei es notwendig, sich auf dem Lande stark zu machen. Durch das Hochwasser vor zwei Jahren sei der Freistaat dem Leader-Plus-Gebiet entgegengekommen und habe das Management in den Jahren 2003 und 2004 mit 100 Prozent gefördert. Im nächsten Jahr soll der Zuschuss noch 90 Prozent und 2006 80 Prozent betragen.
Am 30. Juni 2006 soll nach Angaben von Loßner Zwischenbilanz gezogen werden. Werde dann deutlich, dass sich die Genossenschaft später nicht mehr finanzieren könne, erfolge die Auflösung. Bis zu diesem Zeitpunkt wolle man allerdings wirtschaftlich auf eigenen Füßen stehen. "Schenken Sie dem Regionalmanagement lhr Vertrauen", appellierte Loßner. Andernfalls falle das Leadergebiet aus der Förderung heraus.

Auch der "Wilde Robert" kann von Leader-Plus profitieren, mit dem geplanten Streckenausbau Nebitzschen - Glossen.

Heinz Großnick