Die OAZ-Umfrage in der Ausgabe vom 17. September zum
geplanten Ausbau des Schienennetzes der Döllnitzbahn zwischen Glossen und Nebitzschen veranlasst
Lutz Steinert, 2.Vorsitzender des Fördervereins "Wilder Robert", im Namen des Vereins zu
folgenden Zeilen:
Sicher hat der Chef eines Autohauses nicht zuerst das Wohl
einer Eisenbahn im Sinn, aber ein Kommunalpolitiker, der er ja ebenfalls ist, sollte doch bei seinen
Äußerungen private Interessen nicht zu sehr durchklingen lassen.
Der Wiederaufbau der Schmalspurbahn "Wilder Robert" zwischen Nebitzschen und Glossen hat
mit der Umgehungsstraße für Mügeln soviel zu tun, wie die Dampflok des Wilden Roberts mit den
Autos des Herrn Hirth. Das Programm Leader plus, aus dem ein Großteil des Wiederaufbaus finanziert
werden soll, fördert einzig die nachhaltige touristische Entwicklung von ländlichen Regionen aber
keine Straßenbauprogramme. Gelder, die dieses Programm bereitstellt, sind somit zweckgebunden und
fließen, sofern sie von der Region nicht genutzt werden können, in andere Gebiete, aber eben nicht
in den Bau von Staatsstraßen. Somit ist der von Herrn Hirth suggerierte Zusammenhang zwischen dem
Bau der Umgehungsstraße und dem Bau der Schmalspurbahn gegenstandslos. Für die Schmalspurbahn
bringt die Streckenverlängerung den großen Gewinn, die Fahrgäste nicht wie bisher nur durch die
Landschaft zu fahren, sondern diese an ein touristisches Ziel zu befördern, dass sie gegebenenfalls
sogar wiederholt besuchen werden. Die Feldbahn in Glossen erhält durch die Fahrgäste des
"Wilden Robert" einen erheblich größeren Zuspruch und kann sich dadurch ebenfalls mit
ihrem Umfeld entwickeln. Das ebenfalls über das Programm Leader plus erstellte touristische Konzept
für die Region weist weitere mögliche Entwicklungen auf, für die alle die Schmalspurbahn ein
Bindeglied darstellt - untereinander und über die regionalen Grenzen hinaus. Aus diesem Grund
unterstützt der Förderverein "Wilder Robert" das Vorhaben des Streckenaufbaues. Weil die
Region aus unserer Sicht die Schmalspurbahn auch für die Zeit nach der Landesgartenschau als touristische
Anziehung braucht.