Beitrag
aus der Oschatzer Allgemeinen Zeitung vom 3./4.
April 2004
Projekt Erlebniswelt Bahn soll mit Hilfe von
Fördermitteln über Leader plus finanziert werden
Fährt "Wilder Robert" bald in
Glossen ein?
Sornzig-Ablaß. Die Döllnitzbahn kann
möglicherweise bald eine zusätzliche Strecke in ihren Fahrplan aufnehmen, Wie
Volkmar Winkler, Bürgermelster der Gemeinde Sornzig-Ablaß, den Mitgliedern des
Gemeinderates zur vergangenen Sitzung erläuterte, stehe die Erweiterung der
Strecke zwischen Nebitzschen und Glossen derzeit auf dem Prüfstand und rücke
die Realisierung damit tatsächlich in greifbare Nähe.
"Es besteht die Absicht, die Bahn in Schwung
zu bringen und ihr ein Ziel zu geben. Sie leidet darunter, dass sie keine
attraktiven Ziele hat", erläuterte das Gemeindeoberhaupt. Erlebniswelt
Bahn heißt deshalb die Zauberformel für ein Projekt, das mit Hilfe von Leader
plus in den Genuss von Fördermitteln bis zu 90 Prozent der Kosten kommen kann.
Der Förderverein Döllnitzbahn habe sich zudem bereit erklärt, den
zehnprozentigen Eigenanteil zu übernehmen, so dass der Gemeinde keine Kosten
entstünden.
Alles sei allerdings im Zusammenhang mit der Landesgartenschau zu sehen. Die
Region gelte als Tor zum Obstland. Gäste der Landesgartenschau könnten die
Region mit besuchen und beispielsweise solche Sehenswürdigkeiten wie die
Feldbahn in Glossen besichtigen. "Wir suchen noch Modelleisenbahnfreunde,
die einen Verein gründen wollen und sich in Glossen etablieren könnten",
so Winkler. Es gebe Räume, die dafür wie geschaffen seien. Auch der Motorsport
Kemmlitz und die Gemeinde Bockelwitz wollen sich am Projekt beteiligen. Das
Kaolinwerk sitze ebenfalls "mit im Boot", und es gebe mittlerweile
regelmäßige Treffen.
Nachgedacht wurde ebenso darüber, im Kulturhaus der Kemmlitzer Kaolinwerke eine
Pension einzurichten. Nicht zuletzt habe auch der Reitverein Querbitzsch
Interesse zur Mitarbeit signalisiert.
Die Zeit dränge. "Wenn die Bahnerweiterung nicht bis 2006 kommt, können
wir es vergessen", verdeutlichte der Bürgermeister. Derzeit werde intensiv
an einer Wirtschaftlichkeitsrechnung gearbeitet. Das zuständige Ministerium sei
ebenfalls aufmerksam geworden.
Gerhard J. Curth, Geschäftsführer der Döllnitzbahn GmbH, ist froh über das
beabsichtigte Vorhaben und erklärte dazu gegenüber der OAZ: "Wir haben
uns bereits vor Jahren dafür ausgesprochen, den Abschnitt anzuschließen. Jede
Erweiterung ist gut für uns. Letztendlich wirkt sich eine höhere Attraktivität
auch auf unserer Hauptstrecke Oschatz aus." Allerdings sei das Unternehmen
nicht zuständig. Hier seien die Gemeinde Sornzig-Ablaß sowie der Förderverein
"Wilder Robert" als Betreiber de Dampflokzüge gefragt.
Heinz Großnick
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