Beitrag aus der Oschatzer Allgemeinen Zeitung vom 27. Februar 2004


MDV erhöht Fahrtkosten zum 1. August

Einstieg in neue Tarife von Preisanstieg begleitet

Torgau-Oschatz. Der Kreis Torgau-Oschatz wird erst zum 1. August Mitglied des Mitteldeutschen Verkehrsverbundes (MDV). Von dem einheitlichen Preissystem erhofft sich der Landkreis, billigere Tickets anbieten zu können (OAZ berichtete). Doch jetzt muss er schon die erste Preiserhöhung des MDV schlucken, bevor die Tarife überhaupt gelten.
"Wir haben uns als Neueinsteiger immens gegen die Erhöhung gewehrt", erklärt Dietmar Vogel, Geschäftsführer der Omnibus Verkehrsgesellschaft Heideland (OVH). Doch der Kreistag Torgau-Oschatz hat den Beitritt mit allen Konsequenzen beschlossen - eben auch einer eventuellen Preiserhöhung. Geschäftsführer Vogel kann jedoch Entwarnung geben: "Die ohnehin schon geplanten Preise zum Beitritt werden sich durch die jüngste Erhöhung nicht wesentlich verändern". MDV-Geschäftsführer Werner Meier informierte bereits, dass sich die Preiserhöhung in den einzelnen Regionen unterschiedlich auswirken werde. Dies kann auch der OVH -Geschäftsführer bestätigen. Im Nahbereich werden sich die Preise erhöhen, doch der Fernverkehr werde günstiger. So werden wohl eher die Leipziger die Erhöhung zu spüren bekommen als der Landkreis Torgau-Oschatz mit den künftigen neun Zonen.
Anfänglich sahen gerade Pendler dem Beitritt zum MDV erwartungsfroh entgegen, weil sie durch das einheitliche Tarifsystem günstiger zur Arbeit fahren könnten. Doch auch die Preise für Monatskarten sollen angehoben werden.
Neben dem Busunternehmen OVH wird auch die Döllnitzbahngesellschaft zum 1. August zum MDV gehören. Für Gotthard Deuse, Vorsitzender des Zweckverbandes Döllnitzbahn, ist die Preiserhöhung eine logische Folge: "Die Ökosteuer ist erhöht worden, also steigt auch der Dieselpreis. Busse und Döllnitzbahn fahren nun einmal mit Diesel". Weiter meint der Vorsitzende ironisch: "Die erfolgreiche Steuerpolitik der Bundesregierung muss nun der kleine Mann wieder ausbaden".
Die Deutsche Bahn AG verhandelt derzeit noch mit dem MDV und kann deshalb noch keine konkreten Angaben zu den künftigen Preisen machen. Bahnsprecherin Kerstin Eckstein: "Erheblich teurer oder billiger wird es aber nicht werden."
Jetzt bleibt abzuwarten, wie das Regierungspräsidium über den Antrag des MDV zur Preiserhöhung entscheiden wird. Spätestens vier Wochen bevor die Preiserhöhung in Kraft treten soll, müssen die konkreten Tarife bekannt sein. Bis dahin bleibt den Fahrgästen die Hoffnung, dass ihnen die neuen Preise nicht auf den Magen schlagen.

MK

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