Beitrag aus der Oschatzer Allgemeinen Zeitung vom 14. Oktober 2003
Döllnitzbahn hat kein Interesse an neuer Dampflok
Mügeln. Dampf ohne Kohle lautet die Alternative, um die Fahrt mit einer normalen Dampflok wirtschaftlicher zu machen. Moderne Technik macht es möglich. Der Dampf wird nicht mit Kohle, sondern mit Leichtöl erzeugt. Für die Döllnitzbahn kommt diese Alternative jedoch nicht in Frage. Seite 14
Döllnitzbahn hofft weiter auf Lieferung eines Triebwagens
Kein Interesse an neuer Dampflok
Mügeln. Dampf ohne Kohle lautet die Alternative, um die Fahrt mit einer normalen Dampflok wirtschaftlicher zu machen. Moderne Technik, der Dampf wird nicht mit Kohle, sondern mit Leichtöl erzeugt, macht es möglich. Die Chefs der Verkehrsverbünde ObereIbe und Oberlausitz-Niederschlesien sind auf der Suche nach wirtschaftlichen Alternativen auf eine solche Bahn in der Schweiz gestoßen. Eine neue Dampflok würde 2,5 Millionen Euro kosten, die vom Sächsischen Wirtschaftsministerium zugesagten Triebwagen dagegen 3,5 Millionen Euro. Für Gerhard J. Curth, Geschäftsführer der Döllnitzbahn GmbH, kommt die moderne Art der Dampflok nicht in Frage.
"Wir haben uns aus diesem Projekt
ausgeklinkt, weil die Leute zu uns in erster Linie kommen, um eine historische
Dampflok zu erleben", begründet der Döllnitzbahn-Chef seine ablehnende
Haltung. Für ihn sei der Neubau von Loks, die nicht mit Dampf aus Kohle sondern
mit Leichtöl erzeugt werden, uninteressant. "Dampflokbetrieb am Wochenende
für Touristen und Besucher - Triebwageneinsatz im Alltag",
beschreibt Curth das Konzept der Döllnitzbahn, an dem festgehalten werde. Dabei
hofft der Geschäftsführer nach wie vor auf die Lieferung des versprochenen
neuen Triebwagens, der spätestens zur Landesgartenschau 2006 zum Einsatz kommen
soll.
Auch Ronny Däweritz, örtlicher Betriebsleiter der Döllnitzbahn, möchte die
drei alten Dampfloks mit der Typenbezeichnung IV K, Baujahr Anfang des
20. Jahrhunderts, nicht missen. "Bei einer Lok ist der TÜV abgelaufen, die
zweite ist vermietet, und die dritte ist einsatzbereit", klärt Däweritz
auf. Nach zweijähriger Pause des Dampflokbetriebes konnte der Betriebsleiter
erfreulicherweise feststellen, dass gerade der Einsatz der alten Loks an den
Wochenenden für Besucherzustrom sorgt. Auch die stillgelegte Lok soll eines
Tages wieder schnaufend zum Einsatz kommen. Allerdings würde die Instandsetzung
etwa 250 000 bis 300 000 Euro verschlingen, eine Summe, die von
der Döllnitzbahn derzeit nicht aufgetrieben werden könne.
Heinz Großnick