Beitrag aus der Oschatzer Allgemeinen Zeitung vom 27. Juni 2003


Beitritt zum Verkehrsverbund

Torgau-Oschatz. Der Kreistag hat sich einstimmig für einen Beitritt zum Mitteldeutschen Verkehrsverbund (MDV) entschieden. Bedingungen für den Beitritt sind, dass der Freistaat Fördergelder spendiert, die Tarifzonen überarbeitet werden und der Muldentalkreis ebenfalls dem MDV beitritt.
"Für den überwiegenden Teil der Verbindungen werden die Preise billiger", nannte Verkehrsdezernent Sigmar Steinacker einen Vorteil. Zudem werde es Schülerregionalkartengeben, die eine erweiterte Nutzung von Angeboten des Öffentlichen Personennahverkehrs ermöglichten. Laut MDV-Prokurist Steffen Lehmann pendeln täglich etwa 1400 Einwohner des Kreises Torgau-Oschatz mit der Bahn zur Arbeit nach Leipzig. "Die Pendler profitieren vom Beitritt besonders."
Die Kreisräte Lutz Biedermann (DSU) und Albert Pfeilsticker (CDU) plädierten dafür, dass Oschatz und Torgau in das S-Bahn-Netz von Leipzig eingebunden werden.

FH

 

Meine Meinung

Weitere Schritte folgerichtig

Von FRANK HÖRÜGEL

Kaum ein Thema der Torgau-Oschatzer Kreispolitik ist in jüngster Vergangenheit so ausgiebig und kontrovers diskutiert worden wie der Beitritt zum Mitteldeutschen Verkehrsverbund (MDV). Am Mittwoch haben sich die Kreisräte nun endlich im Sinne ihrer bahn- und busfahrenden Wähler entschieden und einstimmig für den Beitritt gestimmt. Also: Ende gut - alles gut? Leider nicht.
Denn auch nach dem MDV-Beitritt stoßen die hiesigen Fahrgäste in Richtung Dresden auf eine unsichtbare Schallmauer, die durch den Ort Bornitz verläuft. Hier beginnt der Einzugsbereich des Verkehrsverbundes ObereIbe und damit eine völlig andere Tarifzone. Künftig wird damit eine Bahnfahrt in die Landeshauptstadt deutlich teurer sein als in das vergleichbar entfernte Leipzig.
Ein Zustand, der nicht von Dauer sein darf. Denn die Region Oschatz braucht nicht nur schnelle, sondern auch preisgünstige Verbindungen in die benachbarten Großstädte. Der Beitritt zum MDV darf deshalb nur ein erster Schritt sein, dem eine enge Zusammenarbeit mit dem Verkehrsverbund ObereIbe folgen muss.

 

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