Beitrag aus der Oschatzer Allgemeinen Zeitung vom 23. Mai 2003 (Die OAZ-8-Uhr-Frage)


Acht-Uhr Frage von Arndt Trapp aus Zaußwitz:

Bleiben Schienen an Übergängen liegen?

Zaußwitz. Nicht zu übersehen ist der derzeitige Rückbau der einstigen Bahnstrecke Oschatz - Strehla. Mit schwerer Technik werden die Schienenstränge samt Schwellen entfernt und auf Sammelplätzen vorläufig zwischengelagert. Betonschwellen werden zu Bauschutt recycelt; der darin vorhandene Bewehrungsstahl und die Schienen selbst wandern in den Schrott.
So weit, so gut. Doch unser Leser Arndt Trapp aus Zaußwitz, an dessen Ortsteil der Gemeinde Liebschützberg die Bahnlinie vorbeiführt, hat etwas Merkwürdiges beobachtet: "Die ehemalige Militärbahn-Linie ist zwar schon ein ganzes Stück zurückgebaut worden, doch an einigen Straßenübergängen sind die Schienen liegen geblieben. Werden diese noch entfernt, um die Übergänge auf Straßen besser gestalten zu können oder was ist hier vorgesehen?"
OAZ wendete sich an den Eigentümer als erste Adresse und erhielt vom Pressesprecher Volker Knauer der Deutschen Bahn in Dresden folgende Auskunft: "Der Rückbau auf freier Strecke liegt allein in unserer Entscheidung. Doch bei Straßenübergangen tritt eine gesonderte Regelung in Kraft - das Eisenbahnkreuzungsgesetz." Dieses besage, dass in diesem Falle zwei Partner verantwortlich sind: die Bahn und der Straßenbaulastträger (Gemeinde, Landkreis und so weiter). Demzufolge würden die Kosten für die Entsorgung der Schienen und das Schließen der Straße geteilt. Die Bahn würde einer entsprechenden Kreuzungsvereinbarung zustimmen und ihren Part übernehmen; nur die Straßenbaulastträger haben derzeit kein Geld dafür im Haushalt eingeplant. "Deshalb ist wohl in diesem Jahr nicht mehr mit dem Entfernen der Schienen bei Straßenübergängen zu rechnen", so Knauer.

RS

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