Beitrag aus der Oschatzer Allgemeinen Zeitung vom 10. April 2003
Betrieb der Döllnitzbahn ist nicht in Gefahr
Mügeln. Der Weiterbetrieb der Döllnitzbahn ist nicht gefährdet. Anders lautende Aussagen sind frei erfunden. Mit diesen Worten wies gestern Gerhard J. Curth, Geschäftsführer der Döllnitzbahn GmbH, Befürchtungen von CDU- und Stadtrat Albert Pfeilsticker zurück. Seite 16
Geschäftsführer Gerhard J. Curth zu Vorwürfen:
"DöIInitzbahn war und ist zu keiner Zeit gefährdet"
Mügeln. Der Weiterbetrieb der Döllnitzbahn zwischen Oschatz und Mügeln war und ist zu keiner Zeit gefährdet. Anders lautende Aussagen sind völlig frei erfunden. Mit diesen Worten wies gestern Gerhard J. Curth, Geschäftsführer der Döllnitzbahn GmbH, die Befürchtungen des CDU-Stadt- und Kreisrates Albert Pfeilsticker zurück (OAZ berichtete).
Pfeilsticker
hatte sich mit einem Brief an Landrat Robert Schöpp als Vorsitzenden des
Zweckverbandes Nahverkehr Leipzig (ZVNL) gewandt und auf mögliche Folgen des
ausgelaufenen Verkehrsvertrages zwischen dem ZVNL und der Döllnitzbahn GmbH
aufmerksam gemacht.
Doch wer austeilt, muss auch einstecken können, lautet eine Binsenweisheit.
"Zunächst möchte ich feststellen, dass es für einen Stadt- und Kreisrat
unverantwortlich ist, so zu handeln. Es steht die Frage, ob Herr Pfeilsticker
als Verbandsrat sein Insiderwissen aus nicht öffentlichen Verbandsversammlungen
an die Öffentlichkeit tragen darf", ist Döllnitzbahngeschäftsführer
Curth stinksauer. Er habe für diesen Populismus kein Verständnis, zumal
Pfeilsticker mit ihm nie über die Problematik geredet habe.
Zur angesprochenen Notwendigkeit der Trennung von Bahn und Trasse verdeutlichte
Curth, dass es sich dabei um EU-Recht handele. "Das ist noch nicht
vollzogen und kommt erst zur Realisierung, wenn alle Länder mitmachen",
betonte der Döllnitzbahngeschäftsführer. Selbst bei der Deutschen Bahn AG sei
dieser Schritt noch nicht zur Realisierung gekommen. Allerdings dürfen nach
seinen Angaben keine Quersubventionen innerhalb des Unternehmens zwischen
Verkehr und Infrastruktur vorgenommen werden. Dies sei bereits im allgemeinen
Eisenbahngesetz von 1993 festgelegt worden. Die Döllnitzbahn halte sich an die
gesetzlichen Vorgaben und nehme getrennte Buchungen vor. Bezüglich der
angesprochenen hohen Betriebskosten erklärte Curth: " Wir liegen bei der
Dieselabrechnung schon bei einem Viertel der Kosten des Dampfbetriebes und haben
demnach drastisch eingespart. Es ist richtig, dass die Kosten beim Einsatz von
Triebwagen noch günstiger sind, zumal wir dann das Personal auf den Wagen von
zwei auf eine Person reduzieren können."
Er betrachtet es als eine Selbstverständlichkeit, dass sich die Döllnitzbahn
um Triebwagen bemühe. Dies sei kein mittelfristiges sondern ein Nahziel.
"Spätestens zur Landesgartenschau werden wir mit Triebwagen fahren",
versicherte Curth und betonte abschließend noch einmal, dass es keinerlei
Anhaltspunkte dafür gebe, dass die Döllnitzbahn eines Tages ihren Betrieb
einstellen müsste.
HG