Beitrag aus der Oschatzer Allgemeinen Zeitung vom 09. April 2003


Droht der Döllnitzbahn die Einstellung des Fahrbetriebes?

Mügeln. Der Döllnitzbahn könnte kurz- oder mittelfristig die Einstellung des Fahrbetriebes drohen. Diese Auffassung vertritt der CDU-Stadt- und Kreisrat Albert Pfeilsticker und wandte sich mit seinen Befürchtungen in einem Brief an Landrat Robert Schöpp. Seite 13

 

Stadt- und Kreisrat Albert Pfeilsticker wendet sich an Landrat Robert Schöpp

Droht DöIInitzbahn die Einstellung des Fahrbetriebes?

Mügeln - Oschatz. Der Betrieb der Döllnitzbahn könnte kurz- oder mittelfristig eingestellt werden. Das befürchtet der Oschatzer CDU-Stadt- und Kreisrat Albert Pfeilsticker und teilte dies in einem Brief Landrat Robert Schöpp als Vorsitzenden des Zweckverbandes Nahverkehr Leipzig mit.

Nach seiner Kenntnis sei der Verkehrsvertrag zwischen dem Zweckverband Nahverkehr Leipzig (ZVNL) mit der Döllnitzbahn GmbH bereits im Dezember 2002 ausgelaufen. Ein neuer Verkehrsvertrag wurde bisher allerdings nicht geschlossen.
Zwischenzeitlich bestehe Einigkeit darüber, dass der derzeitige Lok bespannte Zugverkehr zu hohe Betriebskosten verursache und deshalb ein Weiterbetrieb der Bahnlinie nur mit dem Einsatz von Triebwagen möglich sei. Die Finanzierung solcher Triebwagen setze jedoch lauf Pfeilsticker einen längerfristigen Verkehrsvertrag mit dem Zweckverband Nahverkehr Leipzig voraus. Der Zweckverband könne einen solchen längerfristigen Vertrag mit einem Schienenverkehrsunternehmen nach Ansicht von Pfeilsticker nur auf dem Wege einer europaweiten Ausschreibung vergeben. Das wiederum ist nur möglich, wenn die Schieneninfrastruktur und der Verkehrsbetrieb rechtlich getrennt seien.
"Für die sächsischen Kleinbahnen war der Bau von 20 Dieseltriebwagen in einem sächsischen Unternehmen vorgesehen. Zwei davon sollte die Döllnitzbahn erhalten. Das Projekt ist nicht zu Stande gekommen", erinnerte gestern Landrat Robert Schöpp auf OAZ-Anfrage. Der Zweckverband bemühe sich weiterhin um Triebwagen, die irgendwo in Europa preiswert zu haben seien. Schöpp bestätigte, dass der Vertrag zwischen der Döllnitzbahn und der Deutschen Bahn AG am 14. Dezember 2002 auslief. Es habe verschiedene Auffassungen zum Entgelt gegeben. Die Bahn verlangte mehr, als sie bekommen würde. Trotz des ausgelaufenen Vertrages sieht der Landrat keine Probleme und erklärt: "Es gibt eine Interimsvereinbarung, die bis zum Abschluss eines Vertrages gilt und beispielsweise die Zuschüsse gewährleistet." Gegenwärtig beschäftige sich der Zweckverband Nahverkehrsraum Leipzig mit der Vertragsgestaltung. Das Argument Pfeilstickers zur notwendigen Trennung von Bahn und Trasse könne der Landrat nicht nachvollziehen.
"Es ist logisch, dass die Bahn einen langfristigen Vertrag braucht. Da sind wir dran, das Problem zu lösen", so Schöpp abschließend.

Heinz Großnick

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