Beitrag aus der Oschatzer Allgemeinen Zeitung vom 3. April 2002

Vorherige Meldung

Nächste Meldung


Einführung eines gemeinsamen Fahrscheines für Bahn und Bus verzögert sich

Döllnitzkarte erst zur Jahresmitte

 Oschatz/Mügeln. Ein Einheitsticket für Bahn und Bus sollte ab April das Reisen mit der Döllnitzbahn oder den OVH-Bussen erleichern. So kündigten es die Geschäftsführer der beiden Unternehmen im Oktober des Vorjahres an. Jetzt steht aber fest: Die Einführung des Einheitstickets verzögert sich erheblich. Wegen langer Genehmigungsverfahren kann es wahrscheinlich frühestens zur Jahresmitte eingeführt werden.

 "Am 9. April wollen wir endgültig Nägel mit Köpfen machen", sagt Wolfgang Ullrich. Der Prokurist der Omnibusverkehrsgesellschaft OVH führt die Verhandlungen mit der Döllnitzbahn zur Einführung des Einheitstickets. Ende der vergangenen Woche sprachen er und Döllnitzbahn-Geschäftsführer Gerhard J. Curth den weiteren Fahrplan für dieses Vorhaben ab. Am 9. April wollen die beiden Unternehmen ihre Anträge für die Tarifveränderung fertig haben.
Doch bis zur Genehmigung kann es noch dauern. "Die OVH muss das beim Regierungspräsidium beantragen. Und die Döllnitzbahn muss ihren Antrag beim Staatsministerium für Wirtschaft einreichen. Die Bearbeitungszeit beträgt normalerweise drei Monate", weiß Ullrich. Er rechnet damit, dass frühestens zum 1. Juni das Einheitsticket eingeführt werden kann. Wie das gemeinsame Billett heißen wird, steht dagegen jetzt schon fest. "Wir haben uns auf den Namen Döllnitzkarte geeinigt. Wir wollten eine deutsche Bezeichnung ohne das englische Wort 'Card', weil das nur zur Verwechslung mit Kreditkarten der Banken geführt hätte", erläutert der OVH- Prokurist.
Einig sind sich die beiden Verkehrsunternehmen auch schon über den Preis der Döllnitzkarte, die es als Vierer-Karte geben wird. Weil der neue Tarif aber erst noch genehmigt werden muss, wollte Ullrich zum jetzigen Zeitpunkt noch nicht sagen, wie viel die Karte kostet.
Schüler, die mit einem Schülerfahrausweis unterwegs sind, werden sich jedoch auch künftig zwischen Bahn oder Bus entscheiden müssen. Aus wirtschaftlichen Gründen wird für diese Personengruppe die Einführung einer Schüler-Döllnitzkarte derzeit noch nicht in Erwägung gezogen.
Döllnitzbahn -Geschäftsführer Cerhard J. Curth rechnet damit, dass erst mit Beginn des neuen Schuljahres, also ab August, die gemeinsame Döllnitzkarte eingeführt wird. "Das ist unser Ziel. Dann macht es erst richtig Sinn" weil wir bis dahin einen abgetakteten Fahrplan zwischen Döllnitzbahn und OVH anbieten wollen" sagt er. Die Gelegenheit sei günstig, da der OVH zum Schuljahresbeginn seinen Fahrplan umstelle.

Frank Hörügel