Beitrag aus der Oschatzer Allgemeinen Zeitung vom 19. Dezember 2001 (Lesermeinung)

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Wachsende Fahrgastzahlen bei Döllnitzbahn

 Zur Lesermeinung "Mit neuer Bahn Probleme nicht gelöst" des CDU Stadt- und Kreisrates Albert Pfeilsticker am 14. Dezember in der OAZ nimmt DBG-Betriebsrat Carsten Klug wie folgt Stellung:

Dass die Döllnitzbahn (DBG), wie jede andere Bahn, für ihre Leistungen im Personennahverkehr und im Schülerverkehr Subventionen erhält, gehört nicht zu den Problemen, sondern zu den Rechtsansprüchen der DBG. Diese Subventionen sind dafür geschaffen worden und nicht, wie der Autor vermitteln möchte, anrüchig.
Es sei darauf hingewiesen, dass die DBG nur ein Drittel der Subventionen erhält, die die übrigen vier öffentlichen Schmalspurbahnen bekommen. Die von Herrn Pfeilsticker genannte Summe der Schülerzuweisungen ist objektiv falsch, der tatsächliche Betrag, den das Landratsamt ausreicht, liegt unter zehn Prozent der von Herrn Pfeilsticker genannten Summe. Es trifft nicht zu, dass die Döllnitzbahn darunter leidet, dass nur vereinzelt Bürger die Bahn benutzen. Richtig ist, dass die Fahrgastzahlen im Reise- wie im Schülerverkehr ständig anwachsen. Gründe für die Akzeptanz liegen vor allem in der Anschlussbindung zwischen DB und DBG in Oschatz Hbf oder der Durchtarifierung zwischen DB und DBG. Weitere Fahrgaststeigerungen sind zu erwarten durch den künftigen Fahrplan- und Tarifverbund OVH/DBG und die mit dem Ausbau des Bahnhofs Thalheim-Kreischa geschaffene Möglichkeit von Zugkreuzungen. Damit können beispielsweise gleichzeitig Schüler von Mügeln nach Oschatz und von Oschatz nach Naundorf befördert werden. Mit der weiteren Umrüstung von Bahnübergängen auf technische Sicherung wird schrittweise die Reisegeschwindigkeit erhöht und die Fahrzeit verkürzt.
Die Äußerungen des von Bürgern unserer wirtschaftlich schwachen Region gewählten Politikers sind offenbar auf die Vernichtung und nicht den Erhalt von Arbeitsplätzen gerichtet. Die DBG beschäftigt 17 Eisenbahner und bildet seit vier Jahren aus. Arbeitsplätze, die ersatzlos wegfallen würden, wenn es die DBG nicht gäbe. Ich empfehle Herrn Pfeilsticker, bei seinen volkswirtschaftlichen Überlegungen die Sinnhaftigkeit so abzuwägen, ob der Steuerzahler eher vorhandene Arbeitsplätze oder lieber Arbeitslosenunterstützung bzw. Sozialhilfe subventionieren sollte.